FDP und AfD haben im Landtag einen Antrag gestellt mit dem Ziel die Schonzeit für Waschbären aufzuheben. Hans-Jürgen Müller hat sich für die GRÜNE Fraktion dazu wie folgt in einer Landtagsrede positioniert.
Der Waschbär ist eine aus Nordamerika stammende invasive Art, die sich in Deutschland aufgrund fehlender natürlicher Feinde stark verbreitet hat. Die Tiere verursachen wirtschaftliche Schäden in der Landwirtschaft, bewohnen Dachböden und können Krankheiten wie Staupe oder Spulwürmer übertragen. Zudem besteht die Sorge, dass sie bedrohte Arten gefährden, indem sie Nester plündern oder Jungtiere erbeuten.
Um der Problematik besonders lokal in Plagesituationen entgegenzuwirken, ist eine Bekämpfung der Waschbären durch Abschuss und Fangjagd notwendig. Der Schutz der Elterntiere aller bejagbaren Tiere während der Setzzeit ist im Bundesjagdgesetz verankert. Allerdings kann man bei erwachsenen Waschbären nicht unterscheiden, ob sie gerade Nachwuchs aufziehen oder nicht. Die zusätzliche Schonzeit stellt die Gewährleistung des Tierschutzes während der Säugezeit sicher und verhindert den qualvollen Hungertod von Jungtieren und ist somit sinnvoll und wichtig. Die Jagd auf junge Wachbären ist ganzjährig möglich.
Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass eine Aufhebung der Schonzeit außerdem keinen signifikanten Effekt auf die Gesamtpopulation hätte, ein weiterer Grund, weshalb sie bestehen bleiben soll. Ein Ansatz, um dem Problem effektiver entgegenzutreten, ist ein einfacherer Zugang zur Fangjagderlaubnis in befriedeten (Wohn- und Gewerbegebieten) Gebieten.
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