Wissenschaftlerin stellt Studie zur Arbeits- und Lebenssituation von Frauen in der Landwirtschaft vor
Der grüne Landtagsabgeordnete Hans-Jürgen Müller lud am Donnerstagabend unter dem Titel „Kinder, Kühe, Küche?“ zu einem Online-Vortrag mit anschließender Diskussion ein.
Die Göttinger Wissenschaftlerin Janna Luisa Pieper vom Lehrstuhl für Soziologie Ländlicher Räume präsentierte Ergebnisse aus der bundesweiten Studie „Frauen.Leben.Landwirtschaft.“, die über drei Jahre von der Universität Göttingen und dem Thünen-Institut durchgeführt wurde.
Janna Luisa Pieper erklärt: „Frauen haben keinen gleichwertigen Zugang zu Höfen, Boden, Kapital, Altersabsicherung und gleichwertiger Bezahlung. Sie übernehmen einen Großteil der Care-Arbeit und erfahren hohe Barrieren auf dem Weg zur Betriebsleiterin. Das liegt meistens in stereotypen Rollenbildern und einer traditionellen Vererbungspraxis begründet.“ In Deutschland werden nur 11 Prozent der landwirtschaftlichen Betriebe von Frauen geführt. Damit ist Deutschland europaweit ein Schlusslicht.
Im Anschluss an den Vortrag diskutierten die rund 40 Teilnehmenden, welche Strategien verfolgt werden können, um die Leistung von Frauen auf den Höfen sichtbarer zu machen und landwirtschaftliche Existenzgründungen für Frauen zu erleichtern. „Gezielte Förderung von Existenzgründungen, Beratungsangebote und Mentoringprogramme, aber vor allem das Aufbrechen von Geschlechterrollen können helfen, die vorherrschende Geschlechterungerechtigkeit abzubauen“, empfiehlt Pieper.
„Gleichstellung zu fordern, sollte nicht nur Frauenthema sein. Es liegt auch bei den Männern für Geschlechtergerechtigkeit einzustehen. Die Studie zeigt einmal mehr: Frauen sind systemrelevant, aber die viele und vielfältige Arbeit oft wenig sichtbar. Das muss sich dringend ändern und deshalb ist es gut, dass nun erste Daten und Handlungsempfehlungen vorliegen“, resümiert Hans-Jürgen Müller, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN-Fraktion im Hessischen Landtag.
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