Bei Spaziergang und anschließender Podiumsdiskussion in Bad Sooden-Allendorf haben Bürger*innen und lokale Akteure zusammen mit Abgeordneten aus Europaparlament, Bundestag und Landtag die Potentiale des Grünen Bandes für Natur, Tourismus und Kultur diskutiert.
Bei einer kleinen Wanderung entlang des neu angelegten Grenzwanderweges brachten Dr. Christian Stöber und seine Kollegin Anne Vaupel-Meier vom Grenzmuseum Schifflersgrund den rund 30 Mitwandernden die deutsch-deutsche Grenzgeschichte nahe. Vor Ort wurde anschaulich, wie sich der ehemalige tödliche Grenzstreifen zum Grünen Band mit einzigartiger Tier- und Pflanzenwelt entwickeln konnte.
In seiner Begrüßung zum Spaziergang sagte Hans-Jürgen Müller: „Hessen hatte in diesem Jahr als erstes der alten Bundesländer das Grüne Band als Nationales Naturmonument ausgewiesen und damit auch einen wichtigen Teil der Koalitionsvereinbarung erfüllt. Ich freue mich sehr, dass ich als Landtagsabgeordneter an diesem wichtigen Projekt mitgewirkt habe.“
Auf dem Podium im Hochzeitshaus von Bad Sooden-Allendorf saßen im Anschluss Oliver Conz, Staatssekretär im hessischen Umweltministerium, Jutta Paulus aus dem Europaparlament und Dr. Christian Stöber vom Grenzmuseum Schifflers Grund, sowie Bundestagsabgeordnete Awet Tesfaiesus. Diese hatte zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Müller von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zu den beiden Veranstaltungen eingeladen.
„Die innerdeutsche Grenze hat unsere Region stets mitgeprägt. Das Grüne Band ist ein erinnerungskultureller Lernort, an dem diese besondere Geschichte zugänglich gemacht werden kann. Es ist dem zivilgesellschaftlichen Engagement der Menschen vor Ort zu verdanken, dass dieser historische Ort, der zugleich ein Refugium für seltene Pflanz- und Tierarten ist, erhalten werden konnte“ so Awet Tesfaiesus, Mitglied des Bundestags.
Der Staatssekretär Oliver Conz betonte das Potential des sanften Tourismus für die Regionalentwicklung, welches auch im Werra-Meißner Kreis durch das Grüne Band entsteht. „Um die Erinnerungspunkte entlang des Grünen Bandes noch erlebbarer zu machen, stellt das hessische Umweltministerium jedes Jahr Geld zur Verfügung, für das sich gemeinnützige Vereine und Gemeinden formlos mit ihren Ideen bewerben können“, so Oliver Conz weiter.
„Der Biotopverbund Grünes Band verbindet Europa vom Polarmeer bis zum schwarzen Meer und hat eine besondere Symbolkraft für ein friedliches Zusammenwachsen von ehemals tödlichen Grenzen“, betonte Jutta Paulus, Mitglied des Europaparlaments.
„Die Kunst ist es beim Grünen Band Erinnerungskultur und Naturschutz zusammenzubringen und eine gesamtdeutsche Geschichte zur ehemaligen deutsch-deutschen Grenze zu entwickeln“, erläuterte Dr. Christian Stöber vom Grenzmuseum Schifflersgrund.



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