An der Natur vorbei

Umweltminister setzt beim Waldumbau auf exotische Bäume

Hans-Jürgen Müller, Sprecher für Wald der GRÜNEN Landtagsfraktion, zu den neuen Baumarten-Empfehlungen des hessischen Umweltministeriums:

„Wenn es nach CDU und SPD geht, sollen in den hessischen Wäldern künftig deutlich mehr exotische Bäume gepflanzt werden. Mancherorts sollen nordamerikanische Bäume wie die Douglasie oder die Roteiche bis zu 80 Prozent des Bestandes ausmachen. Das destabilisiert unsere heimischen Ökosysteme, weil diese neuen Arten nicht zu den Tieren, Pflanzen und Pilzen passen, die bei uns natürlicherweise vorkommen. In Zeiten des Klimawandels, wo die Lebensgemeinschaften im Wald ohnehin geschwächt sind, ist das eine hochriskante Strategie. Statt beim Waldumbau nur auf den kurzfristigen Profit einzelner schnellwüchsiger Arten zu schauen, sollte die Landesregierung die Anpassungsfähigkeit der Natur fördern. Wissenschaftliche Studien – etwa im Hessischen Waldzustandsbericht 2024 – zeigen, dass naturnahe Wälder besonders widerstandsfähig gegenüber Dürren sind. An diese Erkenntnisse sollten wir anknüpfen, um unsere Wälder langfristig in einem ökologisch wie ökonomisch wertvollen Zustand zu erhalten.“

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