Die vom Werra Meißner Kreis und von der Stadt Göttingen beauftragten Untersuchungen, zeigen nach den Worten vom Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Müller (B90/Grüne), das die von der Tennet favorisierte Trasse durch den Werra Meißner Kreis mit erheblich mehr Raumwiderständen verbunden ist, als von der Tennet in eigenen Untersuchungen ermittelt wurde. Auch im Hessischen Wirtschaftsministerium ist man zurzeit dabei, die von der Tennet vorgelegten Ergebnisse kritisch zu prüfen. Die bei der Veranstaltung des BUND am 13.05. von Herrn Dr. Naumann aufgestellte These, das die Suedlinktrasse grundsätzlich überflüssig ist, wird von Hans-Jürgen Müller allerdings auch nach der Veranstaltung in der Aula der Uni, die viele neue Informationen lieferte, nicht vorbehaltlos geteilt und er schließt sich damit der Argumentation von seinem Fraktionskollegen Felix Martin an.
Auch bei einem deutlich stärkeren Ausbau der Windenergie im Landesinneren und einem verstärkten Ausbau der Photovoltaik wird der Süden noch eine deutliche Zufuhr von Windenergie aus Offshoreanlagen benötigen. Hans-Jürgen Müller erinnert in dem Zusammenhang auch an die weiterhin erheblichen Widerstände gegen einen weiteren Ausbau der Windenergie. Auch in Hessen werden alle 150 genehmigten aber noch nicht gebauten Anlagen beklagt. „Wie unter diesen Bedingungen ein schneller Ausbau von Windenergie im Landesinneren geschehen soll, erschließt sich mir nicht“, betont Hans-Jürgen Müller. „Das Erreichen der gesteckten und absolut notwendigen Klimaziele von Paris ist so nicht möglich“, sagt Müller weiter. Verantwortlich für das immer wahrscheinlicher werdende Scheitern bei den Klimazielen sieht Müller bei den Regierungsparteien in Berlin. Dort ist man nicht mal in der Lage kleine Massnahmen wie eine Geschwindigkeitsbegrenzung im KFZ-Verkehr, den Ausbau des Schienenverkehrs oder ein Umsteuern in der Agrarpolitik voranzutreiben. Auch das Aufbegehren der Landtagsabgeordneten der SPD Fiessmann und John gegen den Suedlink ist mehr als scheinheilig. „Ob die Trasse gebaut wird und welchen Weg sie nimmt wird von der Bundesregierung entschieden. Die Bundesnetzagentur ist eine Bundesbehörde. Anstatt ihre Genossen in der Bundesregierung auf Trab zu bringen, kritisieren sie die Landesregierung, die mit dieser Entscheidung gar nichts zu tun hat“, sagt Müller.
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