Ein Jahrzehnt des Ökologischen Aufbruchs gestalten

Tagung im Landtag über Ziele für morgen und Handeln im Hier-und-Heute

Am Samstag haben wir im Hessischen Landtag in verschiedenen Themenforen diskutiert, welche Projekte in Hessen bereits auf dem Weg sind. Damit nehmen wir die ökologischen Herausforderungen des kommenden Jahrzehnts in den Blick. Im März 2020 folgt dann eine Tagung mit dem Schwerpunkt auf den sozialen Herausforderungen.

„Politik hat die Aufgabe, über den Tag hinaus zu denken, Orientierung zu geben und Haltung zu zeigen. Nur wer weiß, wo er hinwill, kann ein Ziel beschreiben, Menschen begeistern und die richtigen Schritte in diese Richtung gehen. Wir wollen im Hier-und-Heute gestalten und gleichzeitig den Horizont weiten sowie Perspektiven eröffnen“, so unser Fraktionsvorsitzende, Mathias Wagner.

Für einen ökologischen Aufbruch braucht es nicht nur gute Ideen und Projekt, sondern auch Mut und Zuversicht. Viel Menschen haben den Glauben an die Wirksamkeit der Politik leider verloren oder suchen bei Populisten nach einfachen Erklärungen, die es aber in einer globalisierten und technisch diffizilen Welt nicht geben kann. Wagner: „Politik kann die Welt nicht einfacher machen als sie ist. Sie kann aber realistische Perspektiven aufzeigen und aus Hoffnung Wirklichkeit werden lassen.“

Im Forum Landwirtschaft habe ich mit Thomas Kunz, dem Vizepräsidenten des Hessischen Bauernverbandes, über die notwendige Agrarwende diskutiert.

Für eine zukunftsfähige Landwirtschaft müssen wir aus meiner Sicht:

  • Ökologisierung des konventionellen Landbaus vorantreiben: dafür müssen wir dringend von der Ertragsmaximierung als oberstes Ziel wegkommen und die konventionelle Landwirtschaft extensivieren.
  • Dazu gehört vor allem, dass der Input an fossiler Energie zurückgehen muss. Wichtig ist, dass wir den Stickstoffdünger in eine CO2-Bepreisung mit einbeziehen, denn ein Kilo Stickstoffdünger kostet uns ca. 1 Liter Heizöl bei der Herstellung. Das gleiche gillt für sythetisch hergestellte Pflanzenschutzmittel.
  • Wir müssen alternative Methoden zur Beikrautregulierung fördernalso mechanische Verfahren und die Fruchtfolge, was im Ökolandbau schon stattfindet.
  • Viehhaltung reduzieren: Die Agrarförderung muss umgesteuert werden, sodass eine regionale, flächengebundene Tierhhaltung unterstützt wird.
  • Co2-Bindung in Form von Humus z.B. mit Kleegras muss honoriert werden
  • Biodiversität erhalten bzw. verbessern: Einsatz von Insektiziden einschränken, Landschaftsstruktur ändern, Schläge verkleinern, Agroforstsysteme
  • Bodenschutz: Boden schützen vor Investoren und Spekulanten. Ackerland in Bäuerinnen- und Bauernhand!

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