Das Europäischen Parlament hat am Mittwoch die gemeinsame Position zur neuen Verordnung über den nachhaltigen Einsatz von Pestiziden (Sustainable Use of Pesticides Regulation, SUR) abgelehnt.
Die SUR sollte einen Beitrag zu mehr Natur- und Gesundheitsschutz leisten und den Einsatz schädlicher Pestizide in der Landwirtschaft verringern. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, den Einsatz von Pestiziden in der EU um 50 Prozent zu reduzieren. Eine Mehrheit der europäischen Abgeordneten stimmte letztlich gegen die Verordnung, nachdem zuvor hunderte Änderungsanträge diese bereits stark verwässert hatten.
Hans-Jürgen Müller, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN im hessischen Landtag kommentiert:
„Dass die SUR abgewählt wurde ist ein herber Rückschlag für die Natur. Der drastische Rückgang der Biodiversität ist aber so drängend, dass die Arbeit an der mehr als notwendigen Pestizidreduktion jetzt nicht zum Stillstand kommen darf. Es gilt auf allen Ebenen Maßnahmen zu ergreifen, um die Artenvielfalt zu schützen und zu fördern. Eine Möglichkeit um da weiterzukommen, ist die Förderung des Ökolandbaus.
Die Hofgemeinschaft ÖX aus dem Werra-Meißner-Kreis zeigte kürzlich bei einem Biolandtreffen, dass sich auch mit einfachen Mitteln für die Artenvielfalt etwas tun lässt. Da auf den Ackerflächen des Biolandhofes vom Aussterben bedrohte Ackerwildkräuter wachsen, verteilten sie kurzerhand Ackerboden mit darin enthaltenem Samen an Kolleg*innen mit der Einladung, diese auf ihren eigenen Äckern auszustreuen. Damit die vom Aussterben bedrohten Ackerwildkräuter künftig wieder auf mehr Äckern zu finden sind.“
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