Gentechnikfreie Landwirtschaft muss geschützt werden

Auf Einladung des Landtagsabgeordneten Hans-Jürgen Müller fand heute Abend eine lebhafte Podiumsdiskussion zur gegenwärtig geplanten Deregulierung der Neuen Gentechnik auf europäischer Ebene statt. Die Veranstaltung brachte Expert*innen, Landwirt*innen und Verbraucher*innen zusammen, um die weitreichenden Auswirkungen dieser drohenden Gesetzesänderung auf den gentechnikfreien Markt zu beleuchten. Rund 80 Teilnehmer*innen nahmen an der Diskussion in Schinkels Backhaus in Witzenhausen und online teil.

Martin Häusling, EU-Parlamentarier der Grünen, eröffnete den Abend mit einer umfassenden Darstellung der aktuellen Situation und der Herausforderungen, die mit der Deregulierung der Neuen Gentechnik einhergehen. Er betonte die Notwendigkeit einer Beibehaltung der Risikoprüfung von gentechnisch veränderten Pflanzen und zeigte sich besorgt darüber, wie schnell der Gesetzesprozess gerade auf EU-Ebene vorangetrieben wird.

Sinay Gandenberger, Gentechnikexpertin beim Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW), hob die kritische Sicht ihres Verbandes hervor. „Die geplante Abschaffung der geltenden Standards gefährdet die Transparenz und Wahlfreiheit für Produzent*innen und Verbraucher*innen. Wir fordern umfassende Risikoprüfungen sowie eine klare Kennzeichnungspflicht und Rückverfolgbarkeit von neuer Gentechnik entlang der gesamten Lebensmittelkette“, so Gandenberger.

Fritz Konz, Leiter der Abteilung Qualität und Umwelt bei dem Lebensmittelhändler tegut, erklärte die gravierenden Auswirkungen der Deregulierung auf die Handlungsfähigkeit seines Unternehmens. „Ohne klare Kennzeichnungspflichten und Rückverfolgbarkeit wird es für uns nahezu unmöglich, unsere Versprechen gegenüber unseren Kund*innen, gentechnikfreie Produkte anzubieten, einzuhalten“, betonte Konz. Er forderte eine gesetzliche Grundlage, die Transparenz und Sicherheit bietet.

Hans-Jürgen Müller, der die Veranstaltung initiiert hat, sprach sich entschieden für eine gentechnikfreie Landwirtschaft aus. „Es ist von größter Bedeutung, dass wir die gentechnikfreie Produktion schützen und fördern. Unsere Landwirt*innen und Verbraucher*innenverdienen Transparenz und Wahlfreiheit. Die Deregulierung der Neuen Gentechnik stellt diese grundlegenden Prinzipien in Frage“, betonte Müller.

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