Zu Besuch bei lokalen Bio-Betrieben

Gestern hat Mathias Wagner, Fraktionsvorsitzender der hessischen Grünen zusammen mit dem Landtagsabgeordneten Hans Jürgen- Müller und einem Fachpublikum den Bio-Gemüsebetrieb „Knofi und so“ und den Bio-Geflügelschlachthof der Familie Roth in Unterrieden besucht. Dabei besichtigten sie die Gemüse- Anbauflächen, die Verarbeitungsräume und das neu gebaute Schlachthaus und diskutierten über Potentiale und Herausforderungen von vielseitigen, handwerklichen Biobetrieben.

Auch Gardis von Gersdorf, Bürgermeisterkandidatin in Witzenhausen, Tim Treis von der Vereinigung Ökologischer Landbau in Hessen und Sabine Marten, Ökomodellregion Nordhessen ließen sich den vielseitigen Bio-Gemüseanbau und die Weiterverarbeitung in Aufstriche und Soßen, sowie den modernen, handwerklichen Geflügelschlachthof zeigen.

Beim Rundgang durch 60 verschiedenen Tomatensorten und 30 verschiedenen Knoblauchsorten, zeigte Hans Jürgen-Müller sich begeistert und betonte: „Wir haben bereits eine hohe Vielfalt an samenfesten Sorten, die in der Lage sind den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen, dafür brauchen wir keine neue Gentechnik. Diese bedroht vielmehr den biologischen Anbau und die ökologische Züchtung die diese Sortenvielfalt pflegen“.

Betriebsleiterin Wina Diekhof äußerte sich besorgt über den Einbruch der Absätze seit dem Ukrainekrieg und äußerte einen konkreten Wunsch an die Politik: „Es bräuchte eine gesetzliche Verordnung für einen gewissen Anteil von definiert regionalen und biologischen Produkten in öffentlichen Einrichtungen.“ Der Wille von regionalen Weiterverarbeitern, wie Kindergärten mehr regionales Gemüse im Speiseplan aufzunehmen sei groß. Sie müssten nur entsprechende finanzielle Möglichkeiten bekommen, so Diekhof.

Ein Thema, welches sich die Anwesenden aufmerksam erklären ließen, war der Bau der Südlink- Trassen, die quer über den Acker von „Knofi und so“ geplant sind. Da die Entschädigungen bisher nicht auf vielseitige Gemüsebetriebe mit Direktvermarktung angepasst sind, droht dies existenzbedrohend zu werden.

Im Anschluss führten Betriebsleiter*innen Markus und Susanne Roth durch den neu gebauten Schlachtbetrieb. Dabei berichteten sie von den Herausforderungen rund um Förderanträge, Genehmigungen, sowie geänderte Aufzeichnungspflichten im Schlachtprozess. Es wurde deutlich, dass viele Vorschriften, die bei industriellen Betrieben ihre Berechtigung haben auch von kleinen, handwerklichen Betrieben verlangt werden und hier große Hürden schaffen. Familie Roth hat selbst einen Bioland Geflügelbetrieb und schlachtet darüber hinaus Tiere aus 65km Umkreis.

Mathias Wagner, zeigte sich beeindruckt von den Einblicken in die biologischen Landwirtschaftsbetriebe in Witzenhausen und erklärte seine Bereitschaft die angesprochenen Herausforderungen mit in seiner parlamentarischen Tätigkeit zu berücksichtigen.

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