Kommentar zum Nobelpreis für Genschere Crispr-Cas
Hans-Jürgen Müller, Sprecher für Landwirtschaft der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag, kommentiert die Vergabe des Chemie-Nobelpreises an die Erfinderinnen der Genschere Crispr-Cas:
„Im Labor neu entwickelte Technologien im Bereich der Gentechnik bringen im offenen System Risiken mit sich. Diese besondere Verantwortung sieht wohl auch die Preisträgerin Emmanuelle Charpentier, die zur Vorsicht im Umgang mit dieser Technologie mahnt. Ich begrüße es sehr, dass der EuGH die Genschere 2018 der Gentechnik zugeordnet hat und sie in der EU einer entsprechenden Regulierung unterliegt.
Die bisherigen Erfahrungen zeigen: Der Einsatz von Gentechnik hat zum Preisanstieg von Saatgut, erhöhtem Pestizideinsatz, zu Patenten und Abhängigkeiten von Bäuerinnen und Bauern weltweit geführt. Für Ernährungssicherheit stehen vor allem wirtschaftliche und gesellschaftliche Faktoren wie gesunde Böden, Zugang zu Land und Wasser und Bildung im Mittelpunkt. Im Werra-Meißner Kreis wird gentechnikfrei gewirtschaftet und ich setze mich dafür ein, dass das auch so bleibt. 200
Es besteht ein enormes Potential in agrarökologischen Ansätzen für konkrete Maßnahmen, um der Klimakrise und dem dramatischen Artensterben zu begegnen. Agrarökologische Systeme zielen auf Resilienz und Diversität ab, sie sind widerstandfähig gegenüber Krankheiten und Wetterextremen. Dabei bedarf es allerdings vermehrter Forschung in der gentechnikfreien ökologischen Züchtung und dementsprechend mehr öffentlichen Mitteln als bisher.“
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