7. Mai 2024
Kleinstrukturierte Landwirtschaft im Werra-Meißner Kreis erhalten
Ein Gewinn für Artenvielfalt und Gemeinwohl
Die willkürliche Umwandlung von Feldwegen, die öffentliches Eigentum sind, in Ackerland ist inakzeptabel und kann auch nicht durch das neoliberale Credo „größer ist immer wirtschaftlicher“ gerechtfertigt werden.
Untersuchungen von Prof. Teja Tscharntke vom Institut für Agrarökologie der Universität Göttingen zeigen, dass kleinere Schlaggrößen eine erhöhte Artenvielfalt aufweisen. Dies unterstreicht die Bedeutung einer kleinstrukturierten Landwirtschaft, wie sie typisch für den Werra-Meißner-Kreis ist, für den Schutz der Biodiversität und die Attraktivität der Landschaft. Diese Form der Landwirtschaft ist keineswegs unwirtschaftlich, wie vom Kreisbauernverband behauptet wird. „Ansonsten könnten die Betriebe im Kreis ja längst dicht machen“, merkt der Witzenhäuser Landtagsabgeordnete Hans-Jürgen Müller an.
Die Studie von Prof. Tscharntke hebt hervor, dass Felder unter sechs Hektar besonders wertvoll für die Biodiversität sind. Der Erhalt der Biodiversität ist entscheidend für das Funktionieren unserer Ökosysteme und gehört zu den dringendsten globalen Herausforderungen.
„Es ist an der Zeit, die planetaren Grenzen zu respektieren und zu schützen. Die vielfältige und kleinstrukturierte Landwirtschaft sowie der ökologische Landbau im Werra-Meißner-Kreis spielen dabei eine zentrale Rolle“, erklärt Müller. „Die lokalen Betriebe beweisen tagtäglich, dass auch auf kleinen Flächen wirtschaftlich gearbeitet werden kann. Der Schutz dieser bäuerlichen Landwirtschaft sollte ein vorrangiges Ziel des Kreisbauernverbandes sein. Eine Gemeinwohlprämie zur Anerkennung kleinstrukturierter Bewirtschaftung und bäuerlicher Produktion wäre ein wichtiger Schritt, um genau diese Betriebe zu unterstützen, anstatt solche mit 25 Hektar großen Schlägen weiter zu fördern.“
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