Als erstes Land in der EU hat Österreich nun den Einsatz des Unkrautvernichters Glyphosat verboten. Wir sind gespannt, wie die EU-Kommission auf dieses Verbot reagiert. In Hessen haben wir mit unserer Glyphosatausstiegsstrategie einen zukunftsweisenden Weg beschritten. „Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie auch endlich einen ehrgeizigen Plan zum Ausstieg aus Glyphosat vorlegt“ sagt Hans-Jürgen Müller, landwirtschaftspolitischer Sprecher der Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag.
In Hessen ist der Einsatz von Glyphosat auf öffentlichen Flächen seit Grüner Regierungsbeteiligung per Erlass strikt eingeschränkt, der Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen berät Landwirtinnen und Landwirte wie sie auf das Totalherbizid verzichten können. Der Glyphosatausstieg ist auf den selbst bewirtschafteten Betrieben bereits vollzogen. Bei Wiederverpachtung von Staatsdomänen ist der Verzicht auf dieses Allroundherbizid Bestandteil der Verträge. Durch den Anstieg der ökologisch bewirtschafteten Fläche und den Ökoaktionsplan werden mehr und mehr umweltfreundliche Methoden eingesetzt. Auch im Staatswald wird seit 2016 kein Glyphosat mehr eingesetzt.
„Das Totalherbizid Glyphosat vernichtet alle grünen Pflanzen. Deshalb ist der Einsatz dieses Herbizides extrem negativ für unsere Artenvielfalt. Laut neuestem Bericht des Weltbiodiversitätsrats sind rund 1 Million Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht. Eine der Hauptursachen ist die intensive und oft monokulturelle landwirtschaftliche Praxis, die zum großräumigen Verlust von Lebensräumen führt. Nicht nur, aber auch deshalb ist in Deutschland die Fluginsektenbiomasse seit 1989 um circa 76 Prozent gesunken. Dass bereits jetzt 14,5 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche in Hessen ökologisch bewirtschaftet werden und jedes Jahr noch mehr Landwirte auf Ökolandbau umsteigen zeigt, dass es auch ohne Glyphosat geht“, so Müller.
Pressestelle der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN im Hessischen Landtag
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