Hessisches Praxisforschungsnetzwerk für Ökolandbau nimmt Arbeit auf

Land Hessen fördert Netzwerk-Koordinierung mit 690.000 Euro

Staatssekretär Oliver Conz übergab bei der Online-Auftaktveranstaltung am vergangenen Donnerstag den Förderbescheid in Höhe von 690.000 Euro an die Vereinigung Ökologischer Landbau Hessen e.V. (VÖL), die die Koordination des Netzwerks übernimmt.

In Zusammenarbeit zwischen Landwirt:innen, Berater:innen und Forschenden, sollen im Praxisforschungsnetzwerk zukünftig praxisnahe und zukunftsweisende Problemstellungen bearbeitet werden. Die einzelnen Projekte sind thematisch in den Bereichen Gemüsebau, Ackerbau und Tierhaltung angesiedelt und beschäftigen sich mit Fragestellungen, die ökologisch wirtschaftenden Landwirt:innen konkrete Lösungsansätze für betriebliche Herausforderungen liefern sollen.

„Wir haben in Hessen ambitionierte Ziele für die Entwicklung des Ökolandbaus. Diese Ziele können nur erreicht werden, wenn wir die Forschungsbedarfe der landwirtschaftlichen Praxis ernstnehmen und Lösungsansätze auf allen Ebenen fördern. Der Transfer von wissenschaftlichen Ergebnissen in die Praxis ist immer eine große Herausforderung. Dieses interdisziplinäre Projekt zeigt, wie diese Lücke innovativ geschlossen werden kann“, sagt Hans-Jürgen Müller, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag.

Bisher sind schon 30 hessische Ökobetriebe involviert, die gemeinsam mit Berater:innen des Landesbetriebs Hessen (LLH) sowie den wissenschaftlichen Forschungseinrichtungen in Geisenheim, Gießen und Kassel an den verschiedenen Fragestellungen arbeiten. Eine Fachgruppe beschäftigt sich beispielsweise mit der Frage, wie im Gemüsebau langfristig Humus aufgebaut werden kann, um klimawandelbedingten Trockenperioden resilient zu begegnen.

„Das sind konkrete Herausforderungen, die viele Landwirt:innen in Hessen beschäftigen. Im Gegensatz zu bereits bestehenden Forschungsansätzen stehen in der Praxisforschung die Forschungsfragen der Landwirt:innen im Fokus und Berater:innen und Universitäten stehen den  Landwirt:innen bei der Versuchsplanung, Umsetzung und Auswertung unterstützend zur Seite, wodurch eine enge Zusammenarbeit zwischen den Akteuren auf Augenhöhe gefördert wird. Ein innovatives und wichtiges Projekt, auf dessen Umsetzung wir uns im Koalitionsvertrag geeinigt haben. Ich bin gespannt auf die weitere Entwicklung“, freut sich Müller.

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