Netzwerk Ökolandbau und Kompost startet mit Kooperationspartner*innen in Witzenhausen

Witzenhäuser Ingenieurbüro nimmt Förderbescheid über rund 690.000 Euro entgegen

Im Rahmen des Hessischen Ökoaktionsplans übergab Staatssekretär Oliver Conz gestern einen Förderbescheid über rund 690.000 Euro an Vertreter*innen des Witzenhausen-Instituts für Abfall, Umwelt und Energie. Das neue Netzwerk Ökolandbau und Kompost soll den Wissenstransfer zwischen landwirtschaftlicher Praxis und Kompostwirtschaft stärken und so zum Ausbau des Komposteinsatzes auf hessischen Ökobetrieben beitragen.

„Schon während meiner langjährigen Tätigkeit in der landwirtschaftlichen Praxis war die Nährstofflücke im Ökolandbau eine der zentralen Herausforderungen. Das Witzenhausen-Institut beschäftigt sich schon seit 1989 mit der Frage, wie Nährstoffe zurück in den Kreislauf gelangen können und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung des ökologischen Landbaus. Wenn wir langfristig, also nachhaltig, Landwirtschaft betreiben wollen, brauchen wir Strategien für die Integration von Reststoffen wie z.B. Biokomposten als wertvolle Dünger“, sagt Hans-Jürgen Müller, agrarpolitischer Sprecher der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag.

Die Rückführung von Abfällen in das System ist wichtig, denn unsere Ressourcen sind endlich und mit dem Verkauf landwirtschaftlicher Produkte verlassen ständig Nährstoffe den Betrieb. Nur ein Teil davon kann innerhalb einer Fruchtfolge aus dem Bodenvorrat mobilisiert werden. Fruchtbare Böden sind essenziell, um klimaresiliente Anbausysteme zu sichern. „Hier entsteht jetzt ein Projekt, das an konkreten Lösungen arbeitet“, sagt Müller, der sich ganz besonders darüber freut, dass dieses Thema von Witzenhausen aus bearbeitet wird. Am Hochschulstandort Witzenhausen wurde 1982 die Biotonne für die Sammlung von organischem Abfall entwickelt.

An dem neuen Netzwerk sind neben der Kompostwirtschaft, auch Vertreter*innen aus der landwirtschaftlichen Beratung, Verbänden, Wissenschaft und der landwirtschaftlichen Praxis beteiligt sind. „Durch die breite Beteiligung kommt viel Kompetenz und Wissen zusammen, was eine gute Basis für das Gelingen des vierjährigen Projektes darstellt“, freut sich Müller.

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